Freitag, 22. Juni 2012

Lieber Tag,
jetzt ist wieder eine schwierige Phase vorbei. Aber ich spüre sehr deutlich, ich komme voran. Der Schmerz verändert sich. Die Lust am Leben, die Liebe zum Leben kommt immer schneller wieder durch! Und die totale Hoffnungslosigkeit ist vorbei. Das weiß ich, weil sie auch in den letzten, schwierigen Tagen nicht wieder gekommen ist. Waow.

Robert Betz hat es auf den Punkt gebracht mit einem Kommentar zu Sommersonnenwende:
"In dieser hochschwingenden Zeit der Transformation wird alles Verdrängte, Verleugnete und Abgelehnte und geheim Gehaltene nach oben gespült und offenbart, damit wir es mit dem Licht unserer Aufmerksamkeit anschauen und mit der Liebe unseres Herzens umarmen und verwandeln.
Heute am Sonnenwendtag ist es gut möglich, dass du sehr viel innere Unruhe spürst, denn energetisch ist heute viel los im Universum. Geh sanft und liebevoll mit dir um und schenke dir Zeit zum bewussten, bejahenden Fühlen deiner Körperempfindungen und Emotionen.
"


Und wie ich die Unruhe gespürt habe. Aber das ist manchmal auch schwierig zu durchschauen: Was treibt mich um, was bringt mich dazu, den einen oder anderen Entschluss zu fassen - oder nicht fassen zu können.

Habe gestern von jemandem die x-te mail der letzten Woche bekommen. Diese Person hat einen unendlichen Bedarf an persönlicher Zuwendung durch mich, den ich ihr nicht erfüllen kann - bin ganz woanders unterwegs und habe das auch deutlich gesagt. Ist aber nicht gehört worden. Was tun? Die Person gehörte zu der Bewegung, der ich mich gerade wieder sehr frgend widme. Ich bin ohne Wut, nur traurig über einige Dinge. Sie ist sehr wütend und bitter und maßlos enttäuscht und beleidigt. Ich glaube, die Wut kommt hauptsächlich daher, dass sie auf sich selbst so sauer ist. Ich habe ihr manchmal geholfen, wenn sie mit der Geschwindigkeit der Reise nicht zurecht kam. Ich habe auch manchmal geraten, noch mal über den nächsten Schritt nachzudenken. Und für sie bedeutet das wohl, dass ich jetzt auch in der Pflicht bin, ihr aus ihrer Wut zu helfen. 

Das will und kann ich nicht. Nicht auf der privaten Ebene, auf der wir uns bewegen...

So habe ich mich dann endlich dazu durchgerungen, ihr eine ehrliche und liebevolle Antwort zu geben. 
Daraus hat sich dann entwickelt, dass ich seber klarer geworden bin, wohin die Reise wohl gehen kann:


Mein statement für die nächste Zeit lautet: 

Ich bin damit beschäftigt, mein Leben zu entdecken, mit mir und allem, was nötig ist, zurecht zu kommen.
Ich möchte meine Schritte voll verantworten, in einer Art Wahrheit leben, mit der Klarheit über meine eigenen Gefühle, so gut sie eben möglich ist.

Ich möche diese Zeit so intensiv, wie möglich durchleben, so ist sie immer gut und schlecht gleichzeitig, aber vor allem sehr ehrlich. Das macht sie für mich wertvoll. Intensität braucht Raum, um sich dann auch auswirkend entfalten zu können. Intensität braucht Kraft, um ehrlich zu bleiben - im Guten wie im Schlechten.
Und ich habe gelernt: Intensität braucht ein starkes Ziel, dass nur ich allein bestimmen kann. Mache ich das nicht, dann geraten die guten und schlechten Einflüsse so durcheinander, dass ich sie nicht mehr beeinflussen oder sogar unterscheiden kann.

Das Ergebnis ist, dass ich viele verschiedene Menschen treffe und hier und da kulturelle Ereignisse besuche und ansonsten so zurückgezogen lebe, wie es mir gut tut.
Und das Ergebnis ist auch, dass ich manche Menschen eben nicht treffe.


Bedeutet göttliches Wissen zu haben nicht auch, mit einer tiefen Weisheit damit und mit den Menschen umzugehen? In Ruhe und Liebe? In Achtung und Geduld? Es wäre so viel leichter mit einer wissenden Seele gemeinsam weitere Schritte zu tun. Aber vielleicht ist es auch einfach genau richtig, wie es jetzt ist.

Ist es nicht so, dass wir alle wählen können zwischen dem Pfad der natürlichen und dem der göttlichen Liebe?
Ist es nicht nur wichtig, in den wahren Gefühlen mit uns zu sein? Sie durchzuhalten und auszuhalten und auch zu genießen?

Ich weiß nicht, ob dieser göttliche Pfad der meine ist. Ich weiß nur, dass ich weiter suche und nicht aufgeben werde. Ich brauche Antworten. Ich brauche eine Sicherheit in mir, die mich glücklich sein lässt. Eine Sicherheit, die mich nicht von Gefügen abhängig macht, von Geld, von Zuwendung. Eine Sicherheit, die auch auf einer Liebe zu mir selbst beruht und damit unendliche Liebe geben kann...

Ja. Nur die Ängste machen uns schwach. Wir müssen uns ihnen stellen. Dann wird alles gut...

4 Kommentare:

  1. Auch ich spüre momentan sehr viel innere Unruhe und der folgende Satz von Herrn Betz hilft mir dabei: "Geh sanft und liebevoll mit dir um und schenke dir Zeit zum bewussten, bejahenden Fühlen deiner Körperempfindungen und Emotionen."
    Danke für Deinen Blog.
    Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Lebensweg!
    Alles Liebe!

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  2. Liebe Troth,
    zweimal setzte ich an... am ipad, damit schreibt sich's blöd.
    Klingt alles ziemlich schwer-mütig. Schwer, weil es sicherlich schwer war und ist, sich von einer Gruppe, einer Idee, einem Traum und vielleicht einer Sehnsucht zu verabschieden, weil man merkt, da ist noch was anderes, etwas was abhängig macht(en soll???). M(ü)utig, weil Du den Schritt weg von dieser Gruppe getan hast... ohne Dich zu stark finanziell verausgabt zu haben. Und dennoch, trotz der Erleichtung darüber fehlt Dir die Verbundenheit, die Nähe , und die Meditationen gewinnen vielleicht auch manch einen augout...???
    Du sehnst Dich nach Tiefe, Dein Ziel ist Spiritalität... Du sehnst Dich nach ??? nach Dir, vielleicht zu allererst. Denn alles, was Du dort gesucht hast, ist in Dir. Es braucht Zeit, GEduld und Mut, den Weg zu mir zu gehen, durch die vielen Emotionen zu fließen, nicht aufzugeben.

    Du willst große Ziele? Ist nicht eines oder überhaupt DAS Ziel, mit Deiner Praxis und Deiner Heilarbeit erfolgreich zu sein? Damit Deine Existenz zu sichern und eine Erfüllung in dem zu finden, das Du tust? Und ist nicht Spiritualität "nur" ein Weg, ein Mittel, eine Art, sein Leben zu leben, mit Tiefe und in Verbundenheit mit dem Alleinen? Und damit seine Ziele zu erreichen, in Klarheit und Bewusstheit, mit Dankbarkeit und dem Gefühl, bei allem getragen zu sein???

    Ich kann nicht immer nur spirituell sein. Und meditieren und in mich gehen... ich muss auch mal raus, um das alles zu "testen", ich muss Menschen treffen, was Du tust. Und Du wirst spüren, dass Du immer mehr Menschen triffst, die auf Deiner Welle liegen. Es braucht Zeit.
    Und vielleicht sind die "Chinesen" auch noch nicht Dein Weg, er wird sich für Dich auftun... wenn es so weit ist.
    Vielleicht ist es auch mal an der Zeit, mit dem Suchen aufzuhören... einfach nur sein reicht doch zur Konsolidierung. MAch es Dir nicht so schwer... Leichtigkeit wolltest Du in Dein leben holen. Freude und Frieden...
    Du tust es richtig und sortierst Dich erst einmal neu.

    Lass Dich drücken, ich wünsch Dir die Kraft, die Du jetzt brauchst. Und wenn's drückt... nimm ein Zelt und komm auf die Insel... auf der kann man sich gut neu erfinden
    Lieben GRuß
    Inselfrau

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  3. Danke Sylvia...tut gut!
    Und auch dir, liebe Inselfrau: Danke! Das ist wirklich eine tolle Option. Das mit dem Zelt. Ja, ich hab dieses Hauptziel nicht aus den Augen verloren. Nur dass der erste Schritt falsch war. Die Praxis birgt derzeit ziemlich viel Nervenlast (Lästerei, merkwürdige Arbeit mir Nervengiften "für die Schönheit" etc..). Aber das gehört immer alles zusammen. Ich weiß das wohl.....
    Alles Liebe
    troth

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  4. Ich habe eben noch kurz hier rein geschaut. Mich sehr für dich gefreut über die Sonntagmorgen Beschreibung vom 24.6.

    Bedanken möchte ich mich für die Gedanken zur Sonnenwende. Dann war es vielleicht nicht nur die mehr-vorhandene Zeit an meinem ersten Ferientag letzten Donnerstag. GENAU so etwas erlebte ich nämlich.

    Inselfraus Kommentar ist sehr gut (mir fällt jetzt kein anderes Wort ein)

    Sei umarmt
    Tally

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