Mittwoch, 4. Juli 2012

Lieber Tag, es ist Sommer.
Ich wollte hier von den Veränderungen der letzten Tage schreiben. Von neuen Hoffnungen, neuen Erkenntnissen, neuen - nein, veränderten Verbindungen zu Menschen, durch Ziele, die vielleicht ein Tor zur erfüllten Arbeitszukunft bilden könnten.

Dann habe ich bei der Inselfrau gelesen und den Faden verloren....

Es ist das Gefühl in mir, dass sich beim Lesen dieser traurigen Nachricht spiegelt und mich vollkommen einnimmt. Das Gefühl der Enttäuschung. Natürlich bleibt es bei den Störungen zwischen den Menschen.

Das füht zu dieser Frage, warum es immer wieder Menschen gibt, die die Angst anderer nicht berührt. Nicht als Angst. Es fehlt jegliches mitfühlen. Vielleicht wissen sie sogar darum und machen genau deswegen Dinge, die eine Grenze der (erlernten, nicht gefühlten!) Menschenwürde weit überschreiten - um zu sehen, ob es sie dann vielleicht doch berührt???
Das tun im Kleinen sooo viele Menschen.

Und als Zeichen der besonderen inneren Hilflosigkeit und Machtlosigkeit den eigenen Bedürfnissen und Ängsten gegenüber, wählen sie sich Kinder aus, um mit ihnen, die vielleicht noch arglos und offen sind diese Grenze zu überschreiten?? Glauben sie denn wirklich, das könnte sie selbst reinigen, öffnen, positiv verändern, retten??
(Dabei fallen mir die Praktiken in einigen afrikanischen Regionen ein, denen die Aussage zugrunde liegt, dass der Sex mit einer Jungfrau AIDS heilen könnte..)

Wie oft sind es Menschen aus den eigenen Familienumfeldern.
Nähe muss man aushalten können. Was man meist nicht kann, wenn man sich selbst nicht aushält.
Sich selbst nicht liebt.
Liebe nicht unterdrücken und als das empfinden, was sie ist: Bedingungslos, frei von jedem Druck, jeder Gewalt, jeder Vereinnahmung.
Die Sehnsucht nach dieser Liebe ist unendlich groß.
Ängste zulassen. Die Angst, diese Liebe nie zu finden. Sonst folgt  der Zwang, andere dafür verantwortlich zu machen.
Das alles führt zum vermeintlichen Befreiungsschlag, etwas unglaublichem - einer Grenzüberschreitung, die alles klären soll, alles retten.

Und doch das Gegenteil tut.

Lieber Gott, lass uns lernen, wieder in den kleinen Dingen zu leben, um die Schönheit dieser Erde und unser Leben darauf wieder erfassen zu können.
Lass uns aufhören, immer das zu wollen, was wir nicht können, was einfach nicht zu uns passt.
Lass uns deine Liebe finden :))

Egal, auf welchem Weg wir uns befinden:
Lasst uns gemeinsam in Liebe, Mitgefühl und Frieden auf der Erde sein.
Wie auch immer dieses "gemeinsam" möglich ist...
Mit all der Wahrheit, die wir zulassen und erlernen können.
Mit all den Gefühlen, die uns ausmachen.

Das ist doch einfach, oder??

Wie war das in Norwegen nach dem schrecklichen Massaker:
Wenn ein Einzelner mit seinem Hass so viel Schreckliches anrichten kann - was können wir dann erst gemeinsam mit Liebe erwirken????

Ja. Ich mein das ernst!!


2 Kommentare:

  1. Jeder zählt…
    Einst fragte die Tannenmeise ihre Freundin, die Wildtaube: "Sag mir was eine Schneeflocke wiegt."

    "Nicht mehr als ein Nichts", antwortet die Wildtaube.

    "Dann lass mich dir eine wunderbare Geschichte erzählen." sagte da die Meise. "Ich saß eines Tages auf einem dicken Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Es schneite nicht heftig, sondern ganz sanft und zart, ohne Schwere. Da ich gerade nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen blieben. Es waren exakt dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-zweiundfünfzig Schneeflocken, die ich zählte. Und als die letzte der dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-dreiundfünfzig Schneeflocken leise und sanft niederfiel, die nicht mehr wog als ein Nichts, brach der starke, dicke Ast der Fichte ab."

    Damit flog die Meise davon.

    Die Taube, als Spezialistin für den Frieden, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: "Vielleicht fehlt ja nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt…"

    Verfasser unbekannt, eingesandt
    von einem Zeit zu leben-Leser

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  2. Danke, Santa. Du triffst wie immer den Kern der Sache. Danke.
    Liebste Grüße

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